Dienstag, November 28, 2006

9.11.2006 WIEN-AMSTERDAM-NAIROBI

JAMBO und guten morgen!
also los gehts! zur absoluten unzeit (06:40) geht mein flieger in den süden. eigentlich zuerst in den norden über amsterdam. naja, man schaut sich immerhin fluch der karibik 2, CARS und sonstige errungenschaften der aktuellen cineastik an.

mehr als 12 stunden später ist es so weit: JAMBO! war das erste wort. klassisch. und plötzlich war ich ganz weit weg vom office. "safaricom" bietet mir zwar einen perfekten handy empfang, trotzdem dreh ich es einfach ab und beschliesse es nur für notfälle zu aktivieren. das hilton in nairobi hat schon mal bessere zeiten gesehen, aber ich bin ja nicht verwöhnt, was unterkünfte bei moped-touren betrifft ;-) etwas muffig das pool level auf dem ich untergebracht bin, dafür aber nicht weit zum pool (wie der name schon sagt...). James heißt also unser begleiter für die nächsten tage, halb massai, halb kikuio, rotäugig, schiefzähnig und deutsch sprechend. ich hab einen tag vorsprung, die anderen tour-teilnehmer kommen erst am nächsten tag in der früh von good old germany. also JAMBO oder besser LALA SALAMA ;-)

10.11.2006 NAIROBI


clouds over nairobi... nicht so schlimm, denke ich mir, zwischendurch zeigt sich ja doch etwas sonne. nach einem ausgiebigen frühstück hirsche ich los.

am vormittag durch den city market, alle selbsternannten guides heissen alex. einen werde ich nicht mehr los. also gut, alex begleitet mich eben den rest des tages.
werde durch den uhuru park geschleppt, spende KSH 1,000 für ein schulprojekt - es wird nicht die letzte schulspende sein auf dieser tour.

ich besuche die memorial site der american ambassy vom 7. august 1998 (al-kaida car bomb) und versuche auf den turm des conference centers zu gelangen, was mir aber verwehrt wird, weil der herr präsident im hause weilt. egal. im fernsehen sehe ich dann warum: 4th annual tax payers conference - live in TV! den alex verliere ich dann endgültig beim berühmten thorn tree cafe.

pech für ihm. hätte ihm was gegeben. alex hatte gesagt: "the weather is going to change". no comment.

um 15 uhr treffen mit den tour-kollegen in der hotel-lobby. nach einer kurzen begrüssung geht es mit dem tourbus ca. 15km nach süden nach karen.

besichtigung des karen blixen museums mit blick auf die ngong berge. toll. fühle mich in eine szene von "out of africa" versetzt.

in der nähe dann das langata giraffe center wo dir die langhälse buchstäblich aus der hand fressen.

SCHAU MIR IN DIE AUGEN KLEINES....

wir haben alle irgendwie das bedürfnis aus der stadt zu kommen, da sich da draußen eine unglaubliche landschaft ankündigt...

das licht, die luft, die wolken (!?!?!) - einfach alles verspricht außergewöhnliches.

abends geht es ins "CARNIVORE", jedenfalls kein veggie-pub, eh?

schweinswürstl, beef, pork ribs, kamel, lamm, hammel, strauss, kroko (wäähh!), chicken... was vergessen? es regnet in strömen...

11.11.2006 NAIROBI - LAKE MAGADI - NAIROBI


faschingsbeginn. um punkt 11 uhr 11 blicke ich auf die digitale uhr des mopeds. wir sind unterwegs. in der früh gießt es noch immer. meine stimmung ist etwas flau. naja, vielleicht kann ich auch im tourbus mitfahren? wir kommen ja am abend wieder retour nach nairobi...



aber bei der vermietstation in der nähe des flughafens ist der himmel (fast) blau, die BMWs stehen da wie aus dem ei gepellt (auch fast). da ich 2 linke handschuhe eingepackt hatte bekomme ich dort 2 rechte, die entscheidung mir doch einen vollvisierhelm zu nehmen sollte ich im laufe der tour nicht bereuen.

wir fahren von 1600m auf 2200m, dann runter auf 1000m. lake magadi, zweitgrößter sodasee der welt. eine echte bratpfanne. der wind der mir auf der höhe unangenehm vorgekommen war geht mir jetzt sehr ab. das landschaftlich dominierende sodawerk macht den ort auch nicht gerade attraktiver. ok. ein paar flamingos. aber für die brauchst ein super-tele... UND ICH HAB KEINES! UND SCHON GAR KEINE SPIEGELREFELX!!!!

nix wie raus aus der röstpfanne, dann ein picknick im halbschatten. meine hose unter dem enduro-gwandl weist keinen trockenen fleck mehr auf.


wir haben eine problemlose rückfahrt, der verkehr in nairobi ist nur 1/2-indisch.


jochen und ralf fahren vom hotel nochmal zur vermiet- station zurück, da die die 650-er ein problem mit dem lenkkopf- lager hat. echt gefährlich. sie bauen aus 2 650-ern eine halbwegs fahrbare. der technische support stand auch wieder mal nur auf dem papier. jörg, renate und ich gehen in die trattoria auf eine kania - pizza. ein platzregen um 21 uhr dauert den rest der nacht. feuchte aussichten ;-)

12.11.2006 NAIROBI - NYERI

salzburger schnürlregen, grau in grau. der tag beginnt wieder einmal mit basteln. 1 1/2 stunden an ralfs moped. blanke kabeln. masseschluss. gott sei dank noch in der garage, da ist es wenigstens trocken. support = null. nach 1 stunde wird wenigstens isolierband aufgetrieben. kontaktspray ist ein fremdwort.

3 stunden kämpfen wir uns durch starkregen, ziemlich befahrene strasse, ab und zu auch etwas matschig. es ist kalt. acqua planing, lkw fontänen, als seen getarnte schlaglöcher. alles was ich mir für den urlaub gewünscht hatte. roter schlamm auf der letzten strecke zum outspan golf & country club. dort angekommen übergibt sich mein moped und kotzt mit die kühlerflüssigkeit aufs gwand. wurscht. auf die frage von james: "was mach ma?" antworte ich trocken: "ICH nehme eine heisse dusche, DU....?" hab mich samt dem gwand in die dusche gestellt. der nächste tag ist ja ohnehin fahrfrei. also wird das zeug schon trocknen. die zimmer und die club anlage an sich entschädigen für die etwas ungemütliche fahrt.

after lunch geht es im tourbus ins nahe gelegene private solio reservat zu einem gamedrive. imposante ausblicke auf büffel und rhinos - erstmals 2 der big five!

13.11.2006 TREETOP


kein regen! zwar viele wolken aber zumindest mal trocken... beim frühstück bemerke ich einen ausgewachsenen muskelkater in der kaumuskulatur. kommt wohl vom kaugummikauen während des gestrigen moped fahrens. wir machen einen river walk und geben uns botanik und vogelwelt. die ameisen sind überall und lästig.
mit einem bus voller chinesen aus der gegend von chengdu geht es zum berühmten treetop hotel... mit an board ein keniatischer reiseführer, der fliessend chinesisch spricht!!! ich komme mir vor wie im falschen film und warte auf die englischen oder deutschen untertitel. der typ hat die zeichen der zeit echt erkannt. hat 6 jahre in peking gelebt. ich frag ihn mal vorsichtig, ob er auch das ganze in englisch erklären könnte - ich mein ja nur...

das treetop ist eine legende. inmitten von zwei grossen wasserlöchern, mitten im national park. besonders berühmt durch die tatsache, dass hier irgendwann im februar 1952 eine junge englische princess in den baum stieg und am nächsten tag als queen elizabeth herunterkletterte. ihr vater george war gestorben. mittlerweile ist das ding kein baumhaus mehr sondern eine stolze herberge auf stelzen mit immerhin 55 zimmern. diesmal waren nicht alle belegt. nur wir, 30 chinesen und 20 spanier. die frage wer lauter war erübrigt sich...
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mit geländewagen begeben wir uns auf einen gamedrive. elefanten am wasserloch, affen, hyänen, das berühmteste aller wildschweine (!) - darum gibt es hier auch keine löwen. aha.

aber makis?
jumbo
viele jumbos. das wasserloch war vor wochen noch trocken. jetzt haben die dickhäuter echt viel spass! Posted by Picasa
faszinierende regenwald-landschaft

abends gibt es viecha mit beleuchtung. hauptsächlich jumbos, hyänen und schweine. auch ein paar wasserbüffel.

die geräusche am wasserloch sind exotisch. wären die chinesen und die spanier nicht, hätte man das gefühl, gaaaaanz weit, weit weg zu sein...

um 0:45 kommt das black rhino. daher plärrt der summer im zimmer 3x. jörg nuschelt verschlafen am gang: "was fürn tier ist 3x?". also: noch mal zum mitschreiben: 1x läuten= schwarz gepunktete hyäne, 2x leopard, 3x rhino, 4x jumbo.

aber jetzt bin ich eh schon wach, also raus und rhino schaun.

ich geh bald wieder ins bett. die natur-musik rund ums treetop ist einmalig. ich könnte ewig lauschen. aber irgendwann hören auch die frösche auf lärm zu machen.


um 6 uhr ist sunrise. wie überall am äquator ist es, als ob jemend einen lichtschalter umlegen würde. keine dämmerung. fast. Posted by Picasa